Von Rosen ist in der Bibel wenig zu lesen. Einzig das Buch der Weisheit erwähnt sie als Kranz von Rosen auf dem Haupt
des dekadenten Genußmenschen.
Im alten Rom wurden die Teilnehmer an Festen des Rauschgottes Dionysos mit Rosen bekränzt, weil man glaubte, die
Wirkung der Rose kühle die Hitze des Weines. Weil man glaubte, dass eben diese Wirkung die Menschen hindere (auch im Rausch) Geheimnisse auszuplaudern, sah man in der Rose auch das Symbol der
Verschwiegenheit. Der Lateinische Ausdruck für „Das Siegel der Verschwiegenheit“ lautet „Sub rosa“.
Im Buch Jesus Sirach (allerdings nur bei einer der überlieferten Textversionen) wird von der Rose gesprochen, die im Bachtal gedeiht.
Um so auffälliger ist die Wertschätzung, die dieser Königin der Blumen
durch alle Jahrhunderte bis zu unserer Zeit entgegengebracht wird. Als Heiligenattribut begegnet uns die Rose bei vielen Heiligen, bekannt ist
die Legende von dem Korb mit Rosen bei Elisabeth von Thüringen, aber auch Rosa von Lima, Therese von Lisieux und viele mehr tragen Rose(n)
. Häufig ist sie das Attribut hl. Jungfrauen. In der Marienlitanei wird Maria als „mystische Rose“ verehrt, Rosa mystica.
Als „Königin der Blumen“ ist sie auch das Symbol für die Himmelskönigin
Maria. So wird Maria gerne in einem Rosengarten dargestellt. Als Bernadette Soubirous in Lourdes die Gottesmutter erblickt, sieht sie auf deren Füßen Rosen. In einer Grotte erschien in einer schimmernden
Wolke eine wunderschöne junge Frau, die ein langes, weißes Gewand mit einem blauen Gürtel und eine gelbe (!) Rose auf jedem Fuß trug und
in den Händen einen Rosenkranz hielt. Daher wird das Gnadenbild von Lourdes mit Rosen dargestellt und das ist auch bei unserem Kirchenfenster so (rechte Seite, Mitte). Interessant ist, daß unser
Fensterkünstler rote Rosen dargestellt hat. Wir wissen nicht, warum.
Die großen Kirchenfenster in Form einer Rosette in den gotischen
Kirchen lassen an den Anblick einer vollkommene Rosenblüte denken. Sie haben auch ihren Namen vom Vorbild aus der Natur.
Die Rose ist wegen ihrer Schönheit, ihres Duftes und ihrer überwiegend roten Farbe ein Symbol für die Liebe - sie verweist damit auf Christus,
der in seiner Liebe zu den Menschen den Tod nicht scheute. In Bildern symbolisieren die Rosen manchmal seine Wunden oder seine Blutstropfen. Die Weisheit, dass
jede Rose Dornen trägt (stimmt nicht mehr) verweist aber auch auf den Zusammenhang zwischen Liebe und Leiden. Auch als weltliches Symbol der Liebe taucht die wunderschöne Blume in zahllosen
Liedern, Gedichten und Bildern auf.
Der Rosenkranz hat seinen Namen, weil die Aneinanderreihung von
Gebeten (und Perlen) mit den nacheinander aufblühenden Knospen eines Rosenstrauches verglichen wurde.
Das persönliche Siegel Martin Luthers stellt ein aus einem Herzen wachsendes Kreuz in einer Rosenblüte dar.
In der evangelischen Kirche in Lohberg ist dieses Symbol in einem Buntglasfenster zu sehen.
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