Sicherlich ist es nicht alltäglich, wenn eine Gemeinde Post aus dem Vatikan erhält.
Für St. Marien war es wohl das erste mal, als wir im Jahre 2000 am Tag des Stadtteilfestes im Juni einen Gruß des Heiligen Vaters empfingen.
Im Namen von Papst Johannes Paul II schrieb uns Mons. Pedro López Qintana, der
Assessor des Staatssekretariates:
„Der Heilige Vater Papst Johannes Paul II. sendet der Katholischen Pfarrgemeinde St. Marien zu
Dinslaken-Lohberg in der Diözese Münster herzliche Segenswünsche anläßlich des Festes der Begegnung mit anderen Kulturen und Religionen vom 26. bis 28. Mai 2000.
Das Begegnungsfest wird ohne Zweifel einen wertvollen Beitrag zum Jahr des
Großen Jubiläums leisten, wenn der Geist von Assisi darin weiterwirkt und gleichzeitig ein trügerischer Irenismus vermieden wird.
Seine Heiligkeit ist überzeugt, daß die in Dinslaken durchgeführte Initiative eine
gute Gelegenheit sein kann, daß Menschen verschiedener Herkunft und Rasse, Nation und Religion einander näherkommen und in der Achtung voreinander wachsen.
Auf diese Weise wird es gelingen, gemeinsam an der Zivilisation der Liebe zu bauen. Möge das Fest der
Begegnung einen kleinen Schritt in diese Richtung setzen. Denn alles Große hat einmal an vielen unscheinbaren Orten seinen Anfang genommen.
Mit diesem Wunsch erbittet Papst Johannes Paul II. den Versammelten gern Gottes Schutz und Segen.“
Wir dokumentieren diesen Brief, weil er nicht nur Gruß sondern auch Auftrag ist und sicherlich einen Weg zeigt,
wie Christen und Muslime im Stadtteil miteinander leben können.
Der Hinweis auf den „Geist von Assisi“ und die Warnung vor einen „trügerischen Irenismus“
erinnert an das Gebetstreffen der Weltreligionen mit dem Papst in Assisi. Es geht dem Hl. Vater darum, den Kontakt und
die Zusammenarbeit mit anderen Religionen in sozialen und gesellschaftlichen Fragen zu fördern, aber auch
deutlich zu machen, daß es klare Unterschiede zwischen den Religionen gibt, die es zu achten und zu wahren gilt.
Diese Unterschiede hindern aber die Menschen guten Willens nicht daran, gemeinsam an der
„Zivilisation der Liebe“ zu bauen.
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