heinrich mikoteit +

Ein Lohberger Original lebt nicht mehr: Am Dienstag (28. Januar 2003) verstarb Heinrich Mikoteit nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren. Er hinterlässt seine Frau und zwei Söhne. Geboren wurde er am 4. Oktober 1922 in Danzig/Neufahrwasser. Den Beginn des 2. Weltkrieges erlebte er mit den Schüssen an der Westerplatte - 1.300 m Luftlinie entfernt - hautnah mit. Bereits mit 6 Jahren machte er als Sportler bei der DJK mit, der er bis zu seinem Tode weiterhin verbunden blieb.

Jung und alt kannten den gebürtigen Danziger und passionierten Bergsteiger von der Dorotheenstraße weit über Lohberg hinaus. Heinrich Mikoteits zweite Heimat war die Schweiz. Kaum einer stand schon auf so vielen Drei- und Viertausendern, führte Jugendgruppen durch Wälder und Höhen rund um den Vierwaldstättersee. Im kleinen Ferienort Bauen konnte Heinrich im Oktober noch mit Lohberger Freunden seinen runden Geburtstag feiern und noch einmal die geliebten Schweizer Berge sehen. Für seine Verdienste zeichnete ihn die Gemeinde Bauen mit der Zwyssig-Medaille aus. Ob als ehemaliger Kirchenschweizer und KAB-Fahnenträger seiner Pfarrgemeinde St. Marien, als Meisterhauer und Lehrlingsausbilder auf dem Pütt, als ehrenamtlicher Mitarbeiter im GOT-Heim, als Hausbote im Vinzenz-Hospital oder Übungsleiter seiner "Montags"- und "Freitags-Turner":

Engagement, Fleiß, Freude, Ehrlichkeit, Fairness und Offenheit standen auf seinen Fahnen. Als tief gläubiger Christ war Heinrich Mikoteit stets mit der Pfarrgemeinde und dem Jugendheim eng verbunden. Noch unter Pastor Heinz Polders, über den er auch den Weg in die Schweiz fand, übte Heinrich Mikoteit als KAB-Vorstandsmitglied das alte Amt des Kirchenschweizers aus. Im roten Mantel und steifem Hut sorgte er im Hauptgottesdienst für Ruhe und Ordnung und wies freie Plätze an.

Wilhelm Lepping erinnert sich: „Heinrich war immer ein sehr gutes, aktives Mitglied unserer Gemeinde, trug die KAB-Fahre, gab bei Fronleichnamsprozessionen den Schritt an und regelte den Verkehr.“ Wie die meisten seiner Freunde und Weggenossen lernte auch Lepping den engagierten Wahl-Lohberger durchs Jugendheim und die damit verbundenen Schweiz-Ferienfahrten kennen. „Heinrich war mein erster ehrenamtlicher Mitarbeiter, als ich 1965 ins Jugendheim kam“, berichtet der ehemalige Heimleiter Josef Peters. „Er hat mir sowie den anderen Mitarbeitern viele Anstöße gegeben, hat Jugendliche motiviert und war immer sehr aufgeschlossen für neue Ideen.“ „Vor allem aber hat Heinrich die Jugendlichen vom Niederrhein auf die Berge gebracht.“

Mit Heinrich Mikoteit verlieren wir ein Stück „Urgestein“ von St. Marien.