Was ist das da in unserer Kirche?
Diesmal ist die Frage sehr berechtigt, denn mitten in unserer Kirche hing
(1998) etwas Neues - ein Mobile mit einem Durchmesser von fast fünf Metern.
Das haben wir allerdings nicht dort aufgehängt, weil es zu groß für das Wohnzimmer des
Pastoralreferenten war! Gebastelt haben es die Kommunionkinder und es ist ein Bild für unsere Gemeinde St. Marien. Den Katechetinnen und pfiffigen Helfern ist es zu
verdanken, daß es für eine Zeit im Kirchenraum hing.
Mit der Meditation, die ich im Vorstellungsgottesdienst der
Kommunionkinder 99 vorgetragen habe, möchte ich es erklären:
Ein Mobile - es ist schön anzusehen, wie sich die einzelnen Elemente gegenseitig im
Gleichgewicht halten. Wie sie sich auspendeln und umspielen. So harmonisch sollte eine Gemeinschaft wirken!
Aber empfindlich ist dieses Gebilde. Es kann leicht gestört werden. Jede Gemeinschaft
braucht Schutz und Hilfe. Eine gute Gemeinschaft leidet und freut sich mit den anderen. Das zeigt sich auch darin, daß im Mobile einige der Elemente die anderen tragen.
Alle sind sie irgendwie miteinander verbunden, alle gehören dazu. Unsere Gemeinde besteht
aus vielen Gruppen, die einen haben mehr miteinander zu tun, andere weniger.
Im Mobile ist eine ständige Bewegung, es ist lebendig, so wie unsere Gemeinde. Die
Bewegungen übertragen sich von einem Element auf das andere, weil alle miteinander verbunden sind. Wenn ein neues Element dazukommt, muß sich das ganze Gebilde neu auspendeln.
Das Mobile ist an einem zentralen Punkt festgemacht; es wird von da getragen: Eine
Gemeinde muß sich immer um die Mitte, um Jesus Christus selbst drehen. In unserem Mobile trägt ein Kreuz das ganze Gebilde - Christus ist da, er ist es, der uns hält.
Um die Mitte - drehen sich auch die Mandalas, die Kreisbilder, die die Kinder in der Kommuniongruppe ausgemalt haben. Bilder,
die ganz alltägliche, erst mal gar nicht fromme, christliche Abbildungen zeigen: Pinguine und Panther, Schafe und Eisenbahnen.
Das soll ein Zeichen dafür sein, daß ich meine Lebensmitte: Freude, Versöhnung, Frieden,
Liebe und Glauben im ganz alltäglichen Leben finden und selbst umsetzen muß.
Der Glaube muß mein Leben tragen und mein Leben den Glauben.
Hoffen wir und beten wir, daß die Erstkommunionkinder und ihre
Eltern einen Weg zur Mitte, zu Christus und in unsere Gemeinschaft hinein finden.
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