willibrord - 7. november

Wenn wir am heutigen Sonntag (7. November 2004) das Jubiläum unseres Jugendheimes feiern, dann überlagert dies den Gedenktag des Hl. Willibrord, eines der Missionare, denen wir hierzulande verdanken, daß wir heute Christen sind.

Den ungewöhnlichen Namen des Hl. Willibrord werden Sie vom Willibrordidom aus Wesel kennen, der seinen Namen seit dem 8. Jahrhundert trägt.

Willibrord stammte aus Nordengland, wo er 658 geboren wurde; sein Vater gab ihn schon als Kind ins Benediktinerkloster nach Ripon, wo Mönch wurde. Im Jahre 678 begab er sich in die Abtei von Rathmelsigi in Irland. Nach zwölf Jahren als Klosterschüler wurde er mit 30 Jahren zum Priester geweiht und 690 mit zahlreichen Gefährten als Missionar nach Friesland gesandt.

Entgegen der Praxis vieler anderer Missionare ging Willibrord systematisch und planmäßig an die Arbeit. Er knüpfte Verbindungen mit Pippin II., der gerade Friesland erobert hatte, und band seine Arbeit eng an Rom, wo er 692 die Zustimmung des Papstes für seine Mission erhielt. 695 wird er in Rom zum Erzbischof geweiht. Er schuf Verbindungen zwischen dem Papst und dem karolingischen Königshaus; all das verlieh seiner Arbeit Stabilität und Dauer.

Willibrord gründete seine Gemeinde im heutigen Utrecht. Er war ein sehr erfolgreicher Missionar, nicht zuletzt dank der Unterstützung des Adels. 698 gründete er das Kloster Echternach im heutigen Luxemburg. Utrecht entwickelte sich zum Zentrum christlicher Kultur. In dieser Zeit reichte das Missionsgebiet bis zu uns an den Niederrhein. Als er für eine Zeit lang vom friesischen König Radboud vertrieben wurde, unternahm er eine erfolglose Missionsfahrt zu den Dänen. Ab 719 wurde Willibrord tatkräftig von Bonifatius unterstützt, der später Willibrords Werk fortsetzte.

Ein halbes Jahrhundert hat er große Teile Europas durchwandert: von Utrecht nach Rom, über Echternach und Trier; vom nördlichen Frankenreich bis nach Thüringen. So wird er auch das spätere Dinslaken passiert haben. Er war ein Mann von asketischer Einfachheit, ausgestattet mit unbändiger Energie, begeistert für die Sache Gottes. Durch Mißerfolge und Enttäuschungen ließ er sich in seiner Arbeit nicht hemmen; die ihm zugeschriebenen Wunder deuten auf einen wohltätigen Menschen hin. Seine Heimat hat er nie wieder gesehen.

Die letzten Lebensjahre verbrachte er wohl in Echternach, wo er 81jährig, am 7. November 739 starb. Nach seinem Tode setzte ein Pilgerstrom zu seinem Grab ein. Um die Mitte des 8. Jahrhunderts wurden seine sterblichen Überreste in einem Prunkgrab in Verbindung mit dem Hauptaltar beigesetzt, was damals einer Heiligsprechung entsprach. Sein Grab ist bis heute ein viel besuchter Wallfahrtsort; die Springprozession am Dienstag nach Pfingsten ist bis heute weltweit bekannt, auch in den Niederlanden wird sein Gedenktag gefeiert.