Schade, daß das Feiern des Namenstages ein wenig aus der Mode gekommen ist. Sonst könnten wir in der kommenden Woche
eine richtige Festwoche begehen. Am Dienstag ginge es mit der Hl. Margareta los, am Donnerstag wäre Maria Magdalena dran, am Freitag die Hl. Birgitta von Schweden, am Samstag der Hl. Christophorus,
schließlich am Sonntag der Hl. Jakobus und Thomas von Kempen. Von diesen Namen leiten sich viele aktuelle Vornamen ab, wer kennt keine Birgit, Brigitte, Marlene, Christoph, Margret oder Thomas.
Vielleicht eine gute Gelegenheit den alten Brauch etwas wiederzubeleben.
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Schließlich macht es Freude, aus einer guten Gelegenheit ein kleines Fest zu machen. In „streng“ katholischen
Gegenden wurde früher (bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts) überhaupt nur der Namenstag gefeiert,
Geburtstag höchstens dann, wenn es ein runder Geburtstag war. Die Namenswahl durch die Jahrhunderte
zeigt auch an, welcher Heilige zu dieser Zeit gerade besonders „populär“ war, eine Funktion, die heute
teilweise Fernseh- oder Film“helden“ oder Sportler übernommen haben. Aber auch der Bezug zu regionalen
Heiligen trägt bis heute zur Verbreitung bestimmter Namen bei. Im Frankenland wunderte sich dieser Tage
niemand über den Namen „Kilian“ und man hörte immer mal wieder Eltern ihre Söhne so rufen, während hier in Dinslaken dieser Name manchmal Verwunderung auslöst.
Der Namenstag erinnert traditionell an den Tag, an dem ein Christ durch die Taufe in die Gemeinschaft der
Kirche aufgenommen wurde und vor allem an den Heiligen, dessen Namen das Kind/der Erwachsene in der
Taufe bekommen hat. Gedenktag des Heiligen ist in aller Regel der Jahrestag seines Todes, da dies auch der
Tag seiner Aufnahme in den Himmel ist. Gerade für Kinder kann es schön sein, wenn sie durch die Feier des
Namenstages in der Familie erleben, daß man sich freuen kann, daß wir durch die Taufe zur Familie Gottes
gehören. Am Namenstag könnte man sich Zeit nehmen, die Lebensgeschichte des Heiligen einmal nachzulesen (oder einem Kind diese Lebensgeschichte zu erzählen).
Eine wunderbare Quelle für Internet-Nutzer ist www.heiligenlexikon.de.
Ansonsten können Sie auch gern in der Gemeinde oder bei Markus Gehling nachfragen, es gibt eine ganze Reihe guter Lexika über Heilige, die wir
auch zur Verfügung haben. Eine Tauf- oder Osterkerze auf dem Tisch stellt die direkte Verbindung zum Tauftag
dar. Ein Bild des Namenspatrons dürfte sich auch leicht organisieren lassen. Und natürlich macht es auch viel
Freude an diesem Tag zusammen zu sein, zu feiern, sich beschenken zu lassen oder sich einen Wunsch zu erfüllen.
Das Namensfest am Ort des Lebens oder am Grabe des entsprechenden Heiligen zu verbringen dürfte zur
wenigen Christen ohne großen Aufwand möglich sein. Einfach haben es in dieser Woche nur die „Thomasse“,
die Thomas von Kempen zu ihren Patron erwählt haben. Ansonsten wäre es eine längere Reise in die Türkei
(Margareta), nach Israel oder nach Vezelay in Frankreich (Maria Magdalena), nach Schweden (Birgitta), wieder
in die Türkei (Christophorus) und schließlich nach Israel oder nach Santiago de Compostela zum Grab des Hl.
Jakobus, dessen Festtag in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt. In Santiago ist daher dieses Jahr ein Hl. Jahr, das mit einem gewaltigen Fest zu Ehren des Heiligen gefeiert wird.
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