Am Montag (14.8.2006) jährt sich der Todestag des Hl. Paters Maximilian Maria Kolbe zum 65. Male. Über ihn ist meist
kaum mehr bekannt, als sein Tod im Konzentrationslager, als er sich für einen Familienvater opferte.
Doch wer war der Mensch, der am 7. Januar 1894 als Rajmund Kolbe geboren wurde?
Rajmund wächst in einfachen Arbeiterverhältnissen in der Nähe von Lódz auf. Bei
ihm wird eine ausgeprägte naturwissenschaftliche und mathematische Begabung festgestellt, es fehlt jedoch zunächst an Geld für den Besuch einer
weiterführenden Schule. Durch eine Volksmission wird Rajmund auf die Franziskaner aufmerksam. Er zweifelt in den ersten Jahren an seiner Berufung als
Franziskanermönch und spielt mit dem Gedanken, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und Soldat zu werden.
Als aber beide Eltern beschließen, Klöstern beizutreten, erübrigt sich diese
Möglichkeit und Rajmund beschließt, Franziskanermönch zu bleiben, einem Weg, dem er fortan seine ganze Kraft schenken wird. Er erhält das Armutsgewand der Franziskaner-Minoriten sowie
den Namen Maxmilian, (der ständig nach dem Maximum Strebende), ein Jahr später leistet er das „zeitliche Ordensgelübde” und studiert Philospohie in Krakau und Rom.
An Allerheiligen 1914 leistet er die feierlichen Gelübde, empfängt die niederen Weihen und wählt den
Zweitnamen Maria. Während des 1. Weltkrieges sucht Maximilian in der Schweiz Zuflucht. Noch während seiner
Studienzeit gründet er eine geistlichen Verein, die „Militia Immaculatae”. Erstmals wird seine Absicht deutlich,
mit seiner Leidenschaft auch andere vom katholischen Glauben zu überzeugen. 1918 schließt er das
Theologiestudium ab und wird am 28. April zum Priester geweiht. Er kehrt nach Krakau zurück, um sich seinem
Lebenswerk zu widmen und gründet eine Monatszeitschrift. Die Beiträge hierfür schreibt er meist selbst.
Pater Maximilian, der von sich selbst und anderen absoluten Einsatz und völlige Armut fordert, findet bald
Mitstreiter, ist allerdings durch eine Lungentuberkulose geschwächt. Zusätzlich muß er gegen Spott und den
Vorwurf der Übertreibung kämpfen, läßt sich jedoch weder dadurch noch durch seine Krankheit in seinem Weg beirren.
Im Jahre 1927 gründet er den Klosterverlag in Teresin. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 wächst der
Verlag enorm: drei Monatszeitschriften erreichen zusammen eine Auflage von 1,2 Millionen, die Zahl der
Anhänger seiner Militia wächst auf 700.000. 1930 reist er nach China, dann nach Japan, wo seine Bemühungen
allerdings sehr skeptisch aufgenommen werden. 1936 kehrt Kolbe zurück nach Polen. Nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges wird das Kloster am 19. September 1939 gestürmt.
Pater Kolbe und die meisten anderen Ordensbrüder werden zunächst ins Kriegsgefangenlager nach Lamsdorf
bei Frankfurt an der Oder, dann ins Lager Amtitz bei Grünberg deportiert, am 8. Dezember 1939 aber
schließlich wieder freigelassen. Nachdem Maximilian Kolbe das Kloster wiederbelebt, hier zudem Flüchtlinge
unterbringt und 1940 sogar die Publikation seiner Zeitschrift wieder aufnimmt, wird das Gelände am 17. Februar 1941 ein zweites Mal gestürmt und Kolbe nach Auschwitz deportiert.
Dort läßt er sich gegen einen Familienvater austauschen, der einer von zehn willkürlich ausgewählten
Todeskadidaten ist und stirbt als letzter der zehn nach langen qualvollen Leiden im Hungerbunker am 14.
August 1941 an einer Giftspritze. Pater Maximilian Maria Kolbe wurde am 17. Oktober 1971 selig und am 10. Oktober 1982 heilig gesprochen.
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