„Bringt Hubertus Schnee und Eis, / bleibt's den ganzen November weiß.“ - so lautet eine Bauernregel zum
Festtag des bekannten Heiligen Hubert. (Angesichts des Wetters dieser Woche müßte der Winter dann ausfalle n.)
Der Name Hubertus bedeutet „der durch Verstand Glänzende“, er missionierte in
den Ardennen, war später Bischof von Maastricht und Lüttich, wo er am 30. Mai 727 verstarb. Geboren ist er wohl um 655 in Toulouse als Sohn des Herzogs
Bertrand von Toulouse. Nach bedeutenden Positionen am königlichen Hof heiratete er die Prinzessin von Löwen und bekam den Sohn Floribert, der später Bischof von
Lüttich wurde. Nach dem Tod seiner Gattin bei der Geburt dieses ersten Sohnes zog er sich von allen Ämtern zurück, lebte sieben Jahre als Einsiedler in den
Ardennen und ernährte sich durch die Jagd. In dieser Zeit festigte sich sein Glaube, er ließ sich zum Priester weihen, wirkte als Glaubensbote in Brabant und den
Ardennen und gilt deshalb als der "Apostel der Ardennen".
Auch in der Eifel, in den grenznahen Regionen nach Belgien hin und in der
deutschsprachigen ostbelgischen Provinz sind viele Kirchen diesem Heiligen geweiht. Um 705 wurde er dann Bischof von Tongern-Maastricht, 716 verlegte er
den Bischofssitz nach Lüttich und erbaute die Kathedrale an der Stelle, an der sein Lehrer Lambert ermordet worden war. Er galt als umsichtig und milde, bei einer
Hungersnot rettete er Tausende Menschen vor dem Tod. 
Weithin bekannt ist er durch seine Legende, bei der ihm, dem Jäger Hubertus ein mächtiger Hirsch mit
dem Kruzifix zwischen dem Geweih erschien, was ihn bekehrte. Diese Legende findet sich auch in der Heiligenvita zweier anderer Heiliger. Man hat sie - wohl wegen seiner Zeit als
Einsiedler - dem Hubertus später zugeschrieben. Vor allem wegen dieser bildhaften Legende ist er so bekannt. Hubertus' Gebeine wurden am 3. November 743 erhoben (daher sein
Festtag), 825 kamen sie nach Andagium, dem heutigen St.-Hubert in den Ardennen, seit der französischen Revolution sind sie verschwunden.
St.-Hubert war im Mittelalter ein bedeutender Wallfahrtsort. Am
Hubertus-Tag wird Brot, Salz und Wasser geweiht, der Verzehr soll vor Hundebiss und Tollwut schützen. In der Zeit um den Gedenktag finden traditionell die nach Hubertus benannten
Jagden statt. Im Rheinland wurde Hubertus als einer der bedeutendsten Heiligen des Mittelalters verehrt und als einer der vier „Heiligen Marschälle“ bezeichnet.
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