st. augustinus, bischof - 28. august

Auf der Hitliste der beliebtesten Namen ist seiner schon seit Jahren nicht mehr zu finden: Augustin oder Augustinus, einer der theologisch bedeutendsten Heiligen der Kirchengeschichte. Viele Jahrhunderte sind seit seiner Geburt vergangen.

Er erblickte im Jahre 354 im heutigen Algerien das Licht der Welt. Sein Vater war Anhänger der römischen Religion, seine Mutter Monika war Christin. Augustin studierte mit Hilfe eines Gönners die damaligen „freien Künste“. Mit 16 Jahren brach er sein Studium ab, schloß sich einer Straßenbande an und begann ein Verhältnis mit einem - heute unbekannten - Mädchen. Für die Religion seiner Mutter hatter er zunächst nichts übrig. Später wurde er Professor für Rhetorik in seiner Heimatstadt, kam als solcher nach Rom und Mailand. Hier wandelte sich sein Leben: Seine Mutter überredete ihn, die Beziehung zu seiner Geliebten abzubrechen. Augustinus bekam Kontakt zum Erzbischof Ambrosius.

Schließlich geschah es, dass er in einem Moment tiefer innerer Zerrissenheit - eine Kinderstimme hörte: "Nimm und lies ..." Er ergriff die Bibel und stieß auf den Satz: "Lasset uns ehrbar wandeln als am Tage, nicht in Schmausereien und Trinkgelagen , nicht in Buhlereien und Ausschweifungen, nicht in Streit und Eifersucht, sondern ziehet den Herrn Jesus Christus an und pfleget das Fleisch nicht so, dass Begierden erwachen!" Augustinus zog sich aus seinem Beruf zurück, ließ sich in der Osternacht 387 taufen, kehrte nach Thagaste zurück, verkaufte sein Vermögen und lebte für drei Jahre mit Gleichgesinnten in klosterähnlicher Weise. 391 wurde er zum Priester geweiht, 395 wurde er Bischof von Hippo Regius. Er war ein begeisternder Prediger, bekämpfte scharf alle abweichenden Lehren, hatte Einfluss weit über seine Diözese hinaus und wurde zum geistigen Führer der abendländischen Kirche. Für ein Frauenkoster seiner Stadt verfasste er eine Regel; daraus entstand der später weit verbreitete Augustinerorden. Von Augustinus wurden über die Jahrhunderte fast 1.000 seiner Predigten, 113 Bücher und 218 Briefe überliefert.

Sein bekanntestes Werk sind die „Bekenntnisse“ aus dem Jahre 400, in denen er sein frühes Leben und seine Bekehrung beschrieb. Eine Legende erzählt, wie Augustinus am Ufer des Meeres einen kleinen Knaben sah, der mit einem Löffel Wasser schöpfte und in eine Sandgrube goß. Befragt, was er tue, antwortete das Kind: „Dasselbe, was du tust! Du willst die Unergründlichkeit Gottes mit deinen Gedanken ausschöpfen - ich versuche, das Meer auszuschöpfen!“

Während der Belagerung seiner Stadt durch die Vandalen erkrankte Augustinus an einem Fieber. Er wollte nicht sterben, ohne vorher gründlich Buße getan zu haben. Teil dieser Buße war, keinen Besuch mehr zu empfangen, eine Ausnahme machte er nur für seinen Arzt und für die Diener, die ihm das Essen brachten. Er ließ sich die Bußpsalmen aufschreiben, niemand konnte ihn bei seiner Lektüre stören. Schließlich starb er, ohne die Sterbesakramente empfangen zu haben, denn auch kein Priester durfte sein Zimmer betreten.