maria verkündigung

Betrachtet man die beiden vorderen Kirchenfenster links und rechts, fällt sofort die sehr ähnliche Gestaltung auf: Die VerkuendFarben gleichen sich, beide Male überwiegt gelb-beige und grau.

Beide Male ist Maria dargestellt, einmal das Gnadenbild von Fatima, einmal die Szene der „Verkündigung des Herrn“ , die in der Bibel so beschrieben wird: Ein Engel erscheint und spricht: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. (Lk 1,35)“.

Zu Füßen beider Marienbilder sehen wir eine rote Sonne und über den Köpfen die Darstellung der Dreifaltigkeit. Hierbei wählte der Künstler (über den wir leider keine Angaben entdecken können) beim linken vorderen Marienfenster eine andere Symbolik.

Unter dem „Auge Gottes“ findet sich ein kleines Kreuz. Die Geisttaube senkt sich im Bild auf Maria hinunter, die den Geist Gottes, der sie „überschattet“ mit der Geste Ihrer Hände willkommen heißt. Diese Geste setzt den Vers 38 des Lukasevangeliums ins Bild um: „Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“

Bischof Theodotos deutete diese Szene im 4. Jahrhundert so: „So wie jemand, der sich unter einen Sturzbach stellt, vom Kopf bis zu den Füßen naß wird, so wurde die Jungfrau, Mutter Gottes, zur Gänze gesalbt mit der Heiligkeit des Heiligen Geistes, der auf sie herabkam.“

Die Sonne zu Marias Füßen läßt schwer deuten. Vermutlich verweist sie auf die Offenbarung des Johannes. Dort heißt es: „Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen ...“

Die Darstellung von Sonne und Mond im Zusammenhang mit Maria findet sich in der Kunst häufig. Sie geht auf diesen Vers zurück, da die Frau aus der Offenbarung in der Theologie als Maria gedeutet wird, denn weiter heißt es an dieser Stelle: „Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird.“

Hier fällt sofort die Parallele zu den Worten des Engels auf. „Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären. ... Er wird über das Haus Jakob herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.“

Die Frau aus der Offenbarung steht symbolisch für das ganze Gottesvolk des alten und neuen Bundes, Maria selbst gilt auch als Urbild der Kirche. So wie sie Gott geglaubt, auf ihn gehofft und ihm vertraut hat, ist sie das große Vorbild eines gläubigen Menschen.