hedwig - 16. oktober

hedwigsfenster1Die Kirchenfenster der 1932 vollendeten Lohberger Pfarrkirche wurden beim Bombenangriff auf Lohberg am
23. März 1945 zerstört. Erst in den 1950er Jahren konnten sie ersetzt werden. Fast alle zeigen Gnadenbilder regionaler und internationaler Marienwallfahrtsorte. In den 1960er Jahren wurden Fenster - Bilder des Hl. Albertus-Magnus und der Hl. Cäcilia gestiftet. Alle Glaskunstwerke stammen aus der Werkstatt der Glasmalerei Wilhelm Reymer aus Emmerich. Den künstlerischen Entwurf der Fenster verdanken wir Frau Johanna Fröhlich, geb. Reymer. Da die Entwürfe der 1930er Jahre verloren gingen, führte sie das ursprüngliche Bildprogramm selbst wieder neu aus.

hedwig entwurf

 

 

 

 

 

 

 

In der Werktagskapelle befanden sich drei schlichte, bunt verglaste Fenster. Aus Anlass der Fusion der Lohberger mit der Hünxer Pfarrgemeinde im Advent 2007 wurde ein Fenster mit der Darstellung der Hl. Hedwig für die Werktagskapelle in Auftrag gegeben. Damit sind in der Marienkirche nun auch die Patrone der Tochterkirchen in Hünxe und Bruckhausen präsent. Der Entwurf stammt auch hier von dem Künstler Michael Theissen, die Ausführung von der Firma Glas Reymer – van Bebber GmbH aus Emmerich.

Das Glasbild zeigt die Hl. Hedwig, Patronin der Schlesier. In der Hand trägt sie die Hünxer Hedwigskapelle, die ebenfalls auf das Wirken des Lohberger Pfarrers Albert Nienhaus zurückgeht.

In der anderen Hand trägt sie eine kleine Figur der Gottesmutter. In ihrer Legende ist ihre Marienfrömmigkeit überliefert und dass sie stets eine kleine Marienfigur mit sich trug.

Hedwig war die Tochter eines Grafen von Andechs-Meranien. Ihre Schwester Agnes heiratete den König Frankreichs, Philipp II. August, ihre Schwester Gertrud den ungarischen Königs. Sie war damit die Mutter von Elisabeth von Thüringen. 1188 wurde Hedwig im Alter von 13 Jahren mit Herzog Heinrich I. den Bärtigen von Schlesien vermählt, dem sie sieben Kinder schenkte. Während sich ihr Mann dem Aufbau und der Sicherung des Landes widmete und dazu viele deutsche Siedler in das slawische Gebiet zog, arbeitete Hedwig an der Einwurzelung christlichen Gedankengutes, diente hingebungsvoll Armen und Kranken, gründete Frauenklöster, unterstützte verschiedene Orden bei der Gründung von Niederlassungen.

Nach 22-jähriger Ehe gelobten Heinrich und Hedwig Enthaltsamkeit. 1201/02 gründete Heinrich auf Hedwigs Bitte das Zisterzienserinnenkloster Trebnitz, das schnell für 1000 Nonnen, Zöglinge und Dienstpersonal ausgebaut wurde und in das Hedwig eintrat.

Ihr privates Leben war von persönlichem Leid überschattet: ihr Heimatschloss wurde völlig zerstört, ihre Schwester Gertrud fiel einem Mordanschlag zum Opfer, sechs ihrer Kinder starben, dazu 1238 auch ihr Mann. Vor dem der Mongolen 1241 (Schlacht bei Liegnitz) floh Hedwig mit ihrem Konvent nach Krossen an der Oder. Danach lebte sie ganz in ihrem Kloster.

Sie habe sich selbst im Winter durch Barfußgehen kasteit; der Bischof verordnete ihr Schuhe, aber sie habe ihn überlistet, indem sie die Schuhe wohl gehorsam trug, aber in der Hand.

Ihr Grab in Trebnitz ist noch heute neben dem Annaberg der größte Wallfahrtsort Schlesiens. Schlesische Vertriebene haben den Hedwig-Kult wiederbelebt.