Über dem Altar im Chorraum der Kirche hängt das Kreuz. Durch das große Marienrelief konnte man kein besonders
großes Kreuz aufhängen, wie wir aus aus vielen moderneren, aber auch mittelalterlichen Kirchen kennen. Trotzdem zieht das Kreuz in St. Marien nach einer Weile den Blick auf sich
und trägt zur Sammlung der Gemeindemitglieder bei.
Für das Christentum ist es das zentrale Symbol geworden.
Im Laufe der Kirchengeschichte hat es immer wieder unterschiedliche Kreuzesdarstellungen gegeben.
So hängen auch über dem Altar und in der Werktagskapelle zwei ganz unterschiedliche Kreuze.
Das Kreuz aus der Werktagskapelle ist aus dunklem Holz, an dem ein heller geschnitzter Corpus hängt, das den leidenden Jesus darstellt.
Ein Kreuz, wie es in vielen Kirchen hängt, und doch hat es damit eine besondere Bewandtnis.
Der Corpus wurde vor Jahren vor der Sakristei gefunden und es
konnte bis heute nicht geklärt werden, wem er gehörte.
Jetzt hat er seinen Platz in der kleinen Kapelle gefunden.
Der Beter kann die Gesichtszüge des Gekreuzigten sehen, die Muskeln des Körpers. Er hängt
kraftlos am Holz des Kreuzes; sein Kopf ist nach vorne gefallen.Nur ein Lendentuch bedeckt ihn. Der Tod Jesu am Kreuz wird in seiner grausamen Realität dargestellt.
Ganz anders verhält es sich mit der Kreuzesdarstellung über dem Altar.
Hier hängt an einem bronzenen Kreuz ein silberner Corpus. Der
Gekreuzigte wird nicht als leidender Mensch, sondern als Auferstandener dargestellt. Jesus der Christus lebt!
Seine Gesichtszüge zeigen keine Schmerzen mehr. Er hat ein
langes Gewand an und seine Körperhaltung ist aufrecht und kraftvoll. Der gekreuzigte Christus steigt zum Himmel auf.
Beide Kreuze stellen das gleiche Ereignis dar, sie sprechen
zeichenhaft davon, daß im christlichen Glauben der Tod nicht ohne die Auferstehung zu denken ist.
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